„Im Dialog mit Leib und Leben – Wie meditative Praktiken zu einem gelingenden Leben beitragen“
Ein philosophisches Sachbuch über meditative Praktiken, eine dialogische Haltung, die relationale Leibphänomenologie und die Frage, warum Menschen eigentlich meditieren.
„Im Dialog mit Leib und Leben“ erforscht Meditation als Schlüssel zu einem guten, gelingenden Leben. Dabei geht das Buch über klassische Konzepte hinaus und stellt die Frage: Wie fühlt sich ein gutes Leben an? Die Antwort liegt nicht in äußeren Erfolgen oder individuellen Zielen, sondern in der Qualität der Beziehungen – zu sich selbst, zu anderen und zur Welt.
Das gute Leben als lebendiges Leben
Das Buch argumentiert, dass Lebendigkeit das zentrale Kriterium für ein gutes Leben ist. Das Gegenteil eines guten Lebens ist innere Leere, Isolation oder Depressivität. Diese Lebendigkeit entsteht durch dialogische Beziehungen, während eine von instrumentellen Beziehungen geprägte Welt zu Unverbundenheit führt.
Meditation als Beziehungspraxis
Meditation ist nicht nur eine Methode der Entspannung oder Selbstoptimierung, sondern eine Schulung der Selbst- und Weltbeziehung. Sie hilft, sich bewusst mit dem eigenen Leib (subjektives Spüren) anstatt nur mit dem Körper (objektives Betrachten) zu verbinden. Durch diese leibliche Perspektive wird die Selbstwahrnehmung verfeinert.
Meditation verbessert nicht nur die Selbstbeziehung, sondern auch die Beziehung zu anderen, indem sie eine dialogische Haltung fördert:
- Lauschen: Sensibel werden für das, was in einem selbst und in der Welt passiert.
- Offenheit: Sich neuen Erfahrungen und anderen Menschen ohne Abwehr nähern.
- Gelassenheit: Akzeptieren, was ist, anstatt es zwanghaft zu kontrollieren.
- Gegenwärtigkeit: Voll präsent sein, statt in Gedanken über Vergangenheit oder Zukunft gefangen zu sein.
Selbstbeziehung als Grundlage für Weltbeziehung
Das Buch zeigt, dass die Art, wie wir mit uns selbst umgehen, auch unsere Beziehungen zu anderen bestimmt. Wer sich selbst nur als „Funktion“ sieht, wird auch andere so behandeln. Wer sich hingegen als lebendiges Wesen erfährt, kann in echten Dialog treten – mit sich, mit anderen, mit der Natur und sogar mit größeren Sinnzusammenhängen.
Meditation ist daher nicht nur eine individuelle Praxis, sondern auch ein Weg zu einer gesellschaftlichen Veränderung. Sie hilft, die Beziehungskrise der modernen Welt zu überwinden, die oft von Instrumentalisierung, Funktionalität und Entfremdung geprägt ist.
Fazit
Meditation ist kein Rückzug ins Innere, sondern eine Einladung, das Leben auf eine neue Weise zu erfahren – als lebendigen, wechselseitigen Dialog mit sich selbst und der Welt.